Firmengeschichte

Man schreibt das Jahr 1946. Ein Jahr nach Kriegsende. Deutschland steht am Anfang eines neuen Aufbaus. In diesem Jahr hat ein 22jähriger Mann, Willi Reicheneder, gelernter Elektriker aus Großköllnbach, viel Mut und eine Vision. Er kauft sich einen LKW mit Holzgaser Technik um Viehtransporte durchführen zu können und gründet am 03.03.1946 in Trieching/Landkreis Dingolfing-Landau ein Transportunternehmen. Das war der Grundstein für ein Unternehmen, welches heute auf ein über 75jähriges Bestehen zurückblicken kann.
Viel ist geschehen in diesen 75 Jahren. Das Ein-Mann-Unternehmen wuchs stetig und ein paar Jahre später kamen schon Lastwagen für den Straßenbau, Berg- und Wasserkiesgruben mit Bagger, Raupe und Lader und ein Kieswerk hinzu. 1959 bewies er wieder Mut und kaufte zusammen mit seiner Ehefrau Centa ein großzügiges Grundstück mit Garagen und Werkstatt am Ortsende von Wallersdorf, Lkrs Dingolfing-Landau. Der gesamte Betrieb zog somit aus den zu klein gewordenen Garagen in Trieching auf den neuerworbenen knapp 6.000 m² großen Betriebshof nach Wallersdorf.
Im Jahr 1965 baute der Firmengründer in Kirchberg im Bayerischen Wald seinen ersten Skilift. Im Folgejahr 1966 kam ein weiterer Skilift in Greising bei Deggendorf, ebenfalls bayerischer Wald, hinzu. Es handelte sich dabei um Doppelbügelschlepplifte mit einer Länge von 400 m. Somit zählte Willi Reicheneder durch den Bau seiner beiden Skilifte zu den Pionieren des Skisports im bayerischen Wald. Der Skilift in Greising besteht noch heute und befindet sich im Besitz von Gerhard Reicheneder, dem Onkel der heutigen Firmeninhaber.
Ein großer Schock war es für die Ehefrau und die beiden Söhne Willi und Gerhard als der Firmengründer 1970 plötzlich im Alter von 46 Jahren verstarb. Wieder war sehr großer Mut von Centa Reicheneder und dem damals 21-jährigen Sohn Willi nötig, um den Betrieb weiterzuführen. Sie nahmen diese Aufgabe wahr und mit dem nötigen Fleiß und Willen konnte auch diese schwierige Zeit durchgestanden werden. Ab Anfang der 1970er Jahre kam der Zuckerrübentransport zur Zuckerfabrik nach Plattling hinzu. Zuletzt mit 12 LKWs und den nötigen Geräten für die Beladung wurde in zwei Kolonnen die Rübenernte über die Herbst- und Wintermonate erledigt.
Fuhrpark zum 30jährigen Firmenjubiläum

"über 75 Jahre jung"
1976 erweiterten Willi und Margreth Reicheneder den Geschäftsbetrieb um Busse für den Reise- und Linienverkehr. 1984 entschloss sich die Inhaberfamilie die Transportsparte mit den LKWs und Kiesgruben zu veräußern, um sich ganz auf die Personenbeförderung mit eigenkonzessionierten Linienverkehren, sowie weiteren Schülerverkehren und Reiseverkehr zu konzentrieren. Damals kam auch die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn im Linienverkehr zustande. Zur „Wende“ im Februar 1990 begann Reicheneder eine eigene Reiseveranstaltertätigkeit in Thüringen und Sachsen und gründete auch den heute noch bestehenden Fahrzeugstandort in Gera. Im Jahr 1991 wurde die Reiseverkehrssparte des VEB Kraftverkehr Gera in Thüringen von der Treuhandanstalt Berlin erworben. Ebenfalls wurde in Chemnitz ein Büro und ein Standort betrieben.
1994 wurde der Betrieb um den Linienverkehr des Omnibusbetriebes Arbinger in Grattersdorf/Bayerischer Wald erweitert, der ganze Betrieb konnte damals übernommen werden.
Leider verstarb plötzlich und unerwartet im Jahr 2004 der Firmeninhaber Willi Reicheneder mit 55 Jahren. Seitdem führen seine Söhne Willi jun. und Markus Reicheneder den Betrieb in der dritten Generation. Die beiden Söhne konnten den Betrieb erweitern und zusätzliche Schulbuslinien und Auftragslinienverkehre gewinnen, auch zahlreise Berufsverkehrslinien ergänzen das Betätigungsfeld des Betriebs. Im Jahr 2017 konnte das Busunternehmen Scheungraber aus Hengersberg übernommen werden.
Als im Frühjahr 2020 durch die Coronabeschränkungen der komplette Reiseverkehr zusammenbrach und aufgrund des Lockdowns sowie der Schulschließungen auch die anderen Verkehre des Unternehmens stark eingeschränkt wurden blickte man mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. In dieser Zeit stand von einem Moment auf den anderen der größte Teil des Fuhrparks still. Mit der nötigen Arbeitskraft von Inhabern und Mitarbeitern konnte auch diese schwierige Zeit der Lockdowns bewältigt werden.
Heute wird mit 50 Fahrzeugen und 80 Mitarbeitern die komplette Bandbreite des Personenverkehrs mit Schüler, Linien- und Berufsverkehren sowie dem Reise- und Ausflugsverkehr bedient.
Nach über 75 Jahren blickt das Unternehmen mutig und engagiert in die Zukunft. Sehr interessierte zwei kleine Jungs und ein Mädchen sorgen evtl. einmal für den Weiterbestand der Firma in der vierten Generation nach dem Motto: